Das Felsenmeer bei Hemer im Märkischen Kreis in NRW ist eine westfalenweit einzigartige Landschaft. Es hat eine Länge von 800 Metern und eine Breite von 450 Metern, gelagert auf einer West-Ost Achse.
Geologisch betrachtet liegt es am östlichen Rand eines von Wuppertal bis Balve reichenden Massenkalkzuges, eingebettet in das rheinische Schiefergebirge.
Beherrscht wird das heutige Felsenmeer von den hier vorkommenden Karsterscheinungen wie Versturz- und Karrenfeldern sowie mächtigen Kakrippen und Gräben. Dies alles hat seine Grundlage in einem hier offen liegenden „Grundhöckerrelief“, welches vermutlich im Erdzeitzalter des Tertiärs entstand, und einer nachprägenden tektonischen Kluftbildung. Hinzu kommen durch Bergbau geschaffene Dolinen- und Pingenzüge sowie großräumige Tagebaue. Das gesamte Gebiet ist von natürlichen Höhlen und künstlich geschaffenen Hohlräumen (Stollen) durchzogen. Das Grundlagengestein ist mitteldevonischer Massenkalk mit einer maximalen Mächtigkeit von 1000 Metern und einem Alter von rund 350 Millionen Jahren.
Im Felsenmeergebiet vorherrschend ist ein „Waldmeister-Buchenwald“, ebenso wie Reste eines „Schluchtwaldes“. Hierdurch wird einem weiteren Pflanzenbestand, wie. z.B. Trauben-Holunder, Aronstab, Teufelskralle, Waldveilchen und Weißwurz Entfaltungsmöglichkeiten geboten.
Die Tierwelt ist durchaus reichhaltig. Neben den in deutschen Mittelgebirgsregionen typischen Tierarten wie Reh, Hase, Kaninchen, Fuchs und Dachs und anderen kleinen Säugern gibt es in den Höhlen und Stollen Fledermausvorkommen, die in den letzten zwei Jahrzehnten wieder zugenommen haben. Vorwiegend anzutreffen ist das Große Mausohr (Myotis Myotis), aber auch die Wasser- und sogar die Mopsfledermaus. Ebenso gibt es Reptilien- und Käferfauna, und natürlich auch eine Vogelpopulation.
Während heutzutage das Felsenmeer als Naturschutzgebiet von menschlichen Veränderungen verschont bleibt, griff der Mensch früher geländeprägend in das Felsenmeer ein – seit über 1000 Jahren ist massive Bergbautätigkeit im Felsenmeer belegt. Der Großteil der Hohlräume entstand durch frühere Bergbautätigkeit.